Die austauschbaren Energie-Container (Powerboxen) werden mit nachhaltig generiertem Strom aufgeladen. Wenn sie leer sind, können die Schiffer sie bei einer der Wechsel- und Ladestationen schnell gegen einen frisch aufgeladenen Container austauschen. Diese Stationen sind mit einem „Open-Access“-Netzwerk ausgerüstet. Das bedeutet, dass sie auch zur Schnellladung von Lastwagen oder Bussen geeignet sind. Die Ladestationen sind standardisiert und werden in Kombination mit den Akku-Containern entwickelt.
In den nächsten Jahren wird ZES immer mehr Wechsel- und Ladestationen, mehr Schifffahrtsrouten und mehr Schiffe nachhaltig machen. Denn das Ziel besteht darin, schlussendlich die gesamte Binnenschifffahrt und den Kurzstreckenseeverkehr umweltfreundlich und emissionslos fahren zu lassen. An den Hauptwasserstraßen sowie bei bestehenden Logistik-Systemen, wie z.B. Container-Terminals, wird ein Netzwerk von „Open-Access“-Ladepunkten eingerichtet werden.
Wenn die Akku-Container gerade nicht an Bord eines Schiffs stehen, können sie zur Stabilisierung des Elektrizitätsnetzes eingesetzt werden. Die Netzstabilisierung, also der Ausgleich zwischen Stromangebot und -nachfrage, spielt eine unverzichtbare Rolle für ein zuverlässiges Elektrizitätsnetz. In Zukunft wird das Elektrizitätsangebot größeren Schwankungen ausgesetzt sein, weil verstärkt Solar- und Windkraftanlagen und weniger konventionelle Kraftwerke zum Einsatz kommen werden. Die Überwachung der Netzstabilität wird sich dann immer mehr auf kleinere Mittel verlagern, beispielsweise Akkus, Kessel und Wärmepumpen. Außerdem können die Container auch eingesetzt werden, wenn ein befristeter Strombedarf gedeckt werden muss, etwa bei Veranstaltungen oder auf Baustellen.
Das System ist zukunftsbeständig, weil es vom Energieträger unabhängig ist. Wir machen jetzt den Anfang mit Akkus, aber wenn in Zukunft Wasserstoff kostengünstiger wird, so können die Container auf der Basis von Wasserstofftechnologie in derselben Weise Elektrizität liefern. Die Ladestationen werden so entworfen, dass auch Synergien mit anderen Technologien wie beispielsweise der Wasserstofftechnologie möglich sind.
Die Leistungsbandbreite von Binnenschiffen variiert von 500 bis 1000 kW. Mit Hilfe eines ZESPack-Containers von 2000 kWh kann ein Binnenschiff 2 bis 4 Stunden fahren. Mit 2 ZESPacks kann dann schon eine Entfernung von 50 bis 100 km abgelegt werden.
Sowohl im Container als auch an Bord vorgesehene Regelungssysteme gewährleisten den Überlastschutz der Akkus. Mit Hilfe von Kühlsystemen wird die Temperatur im Container konstant gehalten. Der Container selbst ist durch seine Isolation brandgeschützt und mit Lösch- und Sicherheitssystemen ausgerüstet. Sogar wenn es in der Umgebung des Containers brennt, bleibt die Sicherheit des Containers gewährleistet!
Der ZESPack hat für diese Anwendung eine garantierte Nutzungsdauer von 10 Jahren. Nach 10 Jahren ist die Akku-Kapazität um ca. 20 % gesunken. Damit gibt es zahlreiche andere Anwendungen, in denen die Container noch weitere 10 Jahre zum Einsatz kommen können. Am Ende der Lebensdauer können die Materialien zurückgewonnen und für die Wiederverwendung aufbereitet werden. Durch die lange Lebensdauer des ZESPack ermöglicht das System eine erheblich größere Einsparung von Emissionen, als für den Bau der Akkus anfallen.